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Landtagssitzung am 25.05.2018 | TOP 21: Unwetterschäden beseitigen - Wälder für die Zukunft fit machen

Video Landtagsrede am 25.05.2018: Grüner Debattenbeitrag von Dorothea Frederking >>> Antrag der Fraktionen CDU, SPD & BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drs. 7/2911. Der Antrag wird in den Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten überwiesen. Rede im Wortlaut zum Nachlesen im Transkript:

25.05.18 –

Video Landtagsrede am 25.05.2018: Grüner Debattenbeitrag von Dorothea Frederking >>>

Antrag der Fraktionen CDU, SPD & BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Drs. 7/2911. Der Antrag wird in den Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten überwiesen.

Hier zur gesamten Debatte mit allen Redebeiträgen und Drucksachen >>>

Rede im Wortlaut zum Nachlesen im Transkript:

Dorothea Frederking (GRÜNE):

Vielen Dank, Herr Präsident. - Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Mit dem Orkantief „Friederike“ zu Beginn dieses Jahres hat die Natur einen dramatischen Schaden hinterlassen. Mit geschätzten 2,5 Millionen Festmetern Sturmholz bewegt sich der gesamte Schadholzanfall in Sachsen-Anhalt in der Größenordnung eines Gesamtjahreseinschlages des Landes.

Betroffen sind besonders die Regionen Harz und Anhalt. Aus dem Harz kenne ich Bilder von Waldwegen mit kilometerlangen Holzstapeln. Diese Polter müssen nun vor Kalamitäten durch Schädlinge, wie dem Borkenkäfer, geschützt werden.

Wie ich hörte, sind hierbei nicht die Genehmigungen für die Schädlingsbekämpfung das Problem, sondern es fehlt an Menschen und Dienstleistern, die das Gift ausbringen oder Fangnetze installieren.

Eine weitere große Herausforderung ist es, die riesigen Holzmengen wegzuschaffen; denn die Transportkapazitäten mit Lkw und Bahnhöfen zu entfernteren Sägewerken, die übrigens etwas bessere Preise zahlen, sind erschöpft. Holzabnehmer im Land nutzen die Situation zum Teil schamlos aus und drücken die Preise.

Somit ist klar, dass umfassende und kreative Hilfsmaßnahmen erforderlich sind. Dabei müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Es ist zu begrüßen, dass das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie ganz schnell insgesamt zehn Stellen beim Landeszentrum Wald und beim Landesforstbetrieb besetzt hat, um die nötigen Koordinierungen und Hilfsmaßnahmen zu unterstützen.

Um den Absturz der Holzpreise zu stoppen, hat das MULE außerdem das Holzangebot beschränkt, indem im Landesforst erst einmal weniger Holz bzw. kein Holz eingeschlagen wird. Durch das Finanzministerium wurde ein Antrag bewilligt, Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer steuerlich zu entlasten. Das hilft natürlich etwas in der Not.

Zur Überwindung der Transportengpässe wurde auf Initiative des MULE und des Verkehrsministeriums ein Erlass des Bundesverkehrsministeriums erwirkt, welcher eine zeitweise Ausnahme von Kabotageverbot regelt. Ausländischen Transportunternehmen ist es nun erlaubt, mehr Touren in Deutschland zu erledigen. Wir halten das für gerechtfertigt. Die Ausnahmeregelung sollte unserer Meinung nach so lange gelten, bis ausreichend Schadholz aus dem Wald abtransportiert worden ist.

(Zustimmung von Guido Heuer, CDU)

Mit unserem Alternativantrag geben wir Rückenwind, um diese praktische Hilfe dann auch zu verlängern.

Die Aktivitäten der Schadensbeseitigung dürfen uns aber nicht davon ablenken, dass wir uns mit den Ursachen der Orkane beschäftigen. Bei der Klausurtagung unserer Fraktion im Januar berichtete Herr Dr. Marx vom Umweltforschungszentrum eindrücklich, wie der Klimawandel zu Wetterextremen führt. Dies deckt sich auch mit der Einschätzung des Landes in der Studie zu Klimafolgen sowie Anpassungsstrategien an den Klimawandel. So lässt sich auch ableiten, dass Klimaschutz Waldschutz ist.

Daher ist es wichtig, den Wald schon heute für die Zukunft fit zu machen. Es ist gute Tradition, im besten Sinne nachhaltig zu denken; daher kommt der Begriff. Die Förstereien müssen sich auf den Klimawandel vorbereiten. Die Förderung des Waldumbaus muss auch den Klimawandel in den Vordergrund stellen.

(Zustimmung von Siegfried Borgwardt, CDU)

Unser Alternativantrag greift all diese Punkte auf. Deshalb bitte ich um Unterstützung.

(Zustimmung bei den GRÜNEN, bei der CDU und bei der SPD)

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