Landtagssitzung am 31.08.2018 | TOP 25: Debatte über eine Weidetierprämie

Video Landtagsrede am 31.08.2018: Grüner Debattenbeitrag von Dorothea Frederking >>> Rede im Wortlaut zum Nachlesen im Transkript:

31.08.18 –

Video Landtagsrede am 31.08.2018: Grüner Debattenbeitrag von Dorothea Frederking >>>

Hier zur gesamten Debatte mit allen Redebeiträgen und Drucksachen (7/3254, 7/3308, 7/3312) >>>

Rede im Wortlaut zum Nachlesen im Transkript:

Dorothea Frederking (GRÜNE):

Sehr geehrte Abgeordnete! Eine sogenannte Kopfprämie für Schafe und Ziegen wäre für einige Schäferinnen und Schäfer ein Segen, denn dann hätten sie eine gesicherte Einnahme pro Tier. Es gibt leider heute Konstellationen, insbesondere bei Wanderschäfereien, dass diese gar nichts von der Direktzahlung und auch nichts von der Flächenprämie für naturschutzfachliche Leistungen haben, da dieses Geld an die Flächeneigentümerinnen und Flächeneigentümer abfließt.

Die Beweidung wird dann nur als Dienstleistung bezahlt. Über die zweite Säule lassen sich zurzeit nur flächenbezogene Prämien finanzieren. Eine gekoppelte Zahlung, wie eine Weidetierprämie, ginge zwar über die erste Säule, müsste allerdings bundesweit verabredet werden. Doch leider gehen da nicht alle Bundesländer mit.

Unsere Landwirtschaftsministerin Dalbert hat sich bereits mehrmals bei der AMK für eine gekoppelte Zahlung für Schafe und Ziegen stark gemacht und wird es auch weiterhin im Rahmen der Verhandlungen zur nächsten GAP tun.

Weidehaltung im Allgemeinen und insbesondere eine naturnahe extensive Ganzjahresbeweidung mit großen Huftieren, wie Rindern, sind ein ganz zentraler Schlüssel für mehr Artenvielfalt und die Sicherung der Insektenbiomasse in der Agrarlandschaft.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass wir GRÜNEN uns generell für bessere Tierschutzstandards aussprechen. Und wir schlagen einen verpflichtenden Weidegang für alle Rinder von täglich mindestens vier Stunden an 100 Tagen im Jahr vor.

(Oliver Kirchner, AfD: Zwischen 9 und 15 Uhr!)

Weidehaltung ist Landschaftspflege. Weiden müssen nicht zwangsläufig nachgemäht werden und sind wertvoll, weil sich auf ihnen seltene Pflanzen entwickeln und sie Lebensräume für Insekten und Vögel bieten. Weidegänge sind für Rinder und Kühe ein Beitrag zu ihrem Tierwohl.

Der mit der Weidehaltung verbundene Grünlanderhalt ist wichtig für den Klimaschutz. Wir meinen, dass die Landesregierung der Weidehaltung Priorität einräumen und diese auskömmlich finanziert werden muss.

Wir wünschen uns ein großes Engagement der Landesregierung, sodass in Zukunft gute Förderprogramme auf den Weg gebracht werden und es attraktive Förderungen gibt, die Anreize für Weidehaltung setzen.

Es ist auch wichtig, dass die Förderungen nicht erst mit der nächsten GAP-Förderperiode beginnen. Es sollte alles dafür getan werden, damit Neubeantragungen wieder ab dem Jahr 2020 möglich werden und es Anschlussförderungen für Flächen gibt, bei den die fünfjährigen Verträge vor Beginn der nächsten GAP-Förderperiode auslaufen.