Braunkohletag in Halle - Die Tage der Braunkohle sind spätestens 2035 gezählt

Anlässlich des heute in Halle stattfindenden Braunkohlentages des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV) und des gestrigen Beschlusses der Bundesregierung zur Einsetzung einer Kohlekommission erklärt Dorothea Frederking, energiepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zum erforderlichen Braunkohleausstieg in Sachsen-Anhalt: „Der Braunkohleausstieg ist Voraussetzung für wirksamen Klimaschutz. Wer an der Braunkohle festhält, riskiert einen Strukturbruch. Der Koalitionsvertrag macht klar: Der Braunkohleausstieg soll in Sachsen-Anhalt spätestens bis zum Jahr 2035 abgeschlossen sein. Es ist also Zeit genug, den Braunkohleausstieg schrittweise, planbar und sozialverträglich umzusetzen.“

07.06.18 –

Anlässlich des heute in Halle stattfindenden Braunkohlentages des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV) und des gestrigen Beschlusses der Bundesregierung zur Einsetzung einer Kohlekommission erklärt Dorothea Frederking, energiepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zum erforderlichen Braunkohleausstieg in Sachsen-Anhalt:

„Der Braunkohleausstieg ist Voraussetzung für wirksamen Klimaschutz. Wer an der Braunkohle festhält, riskiert einen Strukturbruch. Der Koalitionsvertrag macht klar: Der Braunkohleausstieg soll in Sachsen-Anhalt spätestens bis zum Jahr 2035 abgeschlossen sein. Es ist also Zeit genug, den Braunkohleausstieg schrittweise, planbar und sozialverträglich umzusetzen.“

„Der Strukturwandel für eine Zukunft ohne Braunkohle bietet sowohl gute Perspektiven für Klimaschutz und neue Arbeitsplätze als auch zur Profilierung des Chemiestandortes Mitteldeutschland.“

„Deshalb muss der Strukturwandel aktiv hin zu zukunftsfähigen Industriearbeitsplätzen gestaltet werden. Ein großes Potenzial haben wir in Sachsen-Anhalt mit der Chemieindustrie, die Hand in Hand mit der Energiewende gehen kann.“

„Beispielgebend ist die Fraunhofer Pilotanlage „Carbontrans“, die in Leuna errichtet werden soll.

Statt Öl und Gas sollen Kunststoffabfälle als Primärrohstoffe beziehungsweise Kohlenstoffquelle für die chemische Industrie eingesetzt werden. In einer Vergasungsanlage werden diese Abfälle so behandelt, um daraus anschließend mit regenerativ erzeugtem Wasserstoff erneut Kunststoffe CO2-arm zu synthetisieren. Diese zirkuläre Wirtschaft schafft hochwertige Arbeitsplätze in der Industrie.“

„Erneuerbare Energien liefern also nicht nur Energie, sondern aus ihnen werden auch Chemie-Rohstoffe. Das eröffnet neue Geschäftsfelder – zum Beispiel für den Verkauf von Kunststoffprodukten mit kleinem CO2-Rucksack.“

Hintergrund:

Im Koalitionsvertrag haben sich die CDU, SPD und Grüne darauf verständigt, in Sachsen-Anhalt spätestens mit der Auskohlung des bestehenden Tagebaus Profen aus der energetischen Nutzung der Braunkohle auszusteigen. Das wäre circa im Jahr 2035 der Fall. Dazu könnten zum Beispiel die kleinen und alten Kraftwerke mit sehr schlechtem Wirkungsgrad als Erstes abgeschaltet werden.