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MASSENTIERHALTUNG: GRÜNE MIT SCHARFER KRITIK IM LANDTAG

Beim Thema Massentierhaltung kam es in der vergangenen Woche auch zu einem Schlagabtausch zwischen Regierung und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt. Zum Antrag der Regierungsfraktionen brachten die Grünen einen umfassenden Änderungsantrag ein. Die agrarpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion Dorothea Frederking erklärt dazu: „Die CDU und SPD hatten mit ihrem nun beschlossenen Antrag nur eine Intention: Die Schaffung von mehr Akzeptanz für noch mehr Massentierhaltungsanlagen in unserem Land, mit der Begründung, dass die Tierdichte in Sachsen-Anhalt zu niedrig sei. Dabei wird Deutschland schon heute mehr Fleisch produziert als verbraucht. Ein Ausbau der Fleischproduktion in Sachsen-Anhalt würde nur dem Export dienen und hat mit der Eigenversorgung nichts mehr zu tun.

30.04.12 –

Beim Thema Massentierhaltung kam es in der vergangenen Woche auch zu einem Schlagabtausch zwischen Regierung und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt. Zum Antrag der Regierungsfraktionen brachten die Grünen einen umfassenden Änderungsantrag ein. Die agrarpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion Dorothea Frederking erklärt dazu:

„Die CDU und SPD hatten mit ihrem nun beschlossenen Antrag nur eine Intention: Die Schaffung von mehr Akzeptanz für noch mehr Massentierhaltungsanlagen in unserem Land, mit der Begründung, dass die Tierdichte in Sachsen-Anhalt zu niedrig sei. Dabei wird Deutschland schon heute mehr Fleisch produziert als verbraucht. Ein Ausbau der Fleischproduktion in Sachsen-Anhalt würde nur dem Export dienen und hat mit der Eigenversorgung nichts mehr zu tun.

Die Landesregierung forciert den Ausbau der Massentierhaltung. Und das, obwohl sich überall in den Kommunen parteiübergreifend Widerstand gegen diese quälerische Form der Tierhaltung bildet. Die Tiere werden nicht artgerecht gehalten und Kürzung von Schnäbel und Gliedmaßen sind an der Tagesordnung. Zu viele Tiere auf zu engem Raum, ohne Frischluft, wenig oder gar kein Tageslicht und haben kein Auslauf. Immer mehr auswärtige Investoren überschwemmen die Dörfer in Sachsen-Anhalt mit Tierfabriken. Davon haben die Menschen vor Ort die Nase voll. Sie erkennen, dass die von der Regierung als "Veredelung" bezeichnete Tierhaltung in Wahrheit eine Verelendung der Tiere ist. Das ist auch nicht im Sinne der Landwirte, völlig inakzeptabel und überflüssig. Dies konnten wir Grünen nicht einfach so hinnehmen. Darum konterten wir mit unserer Initiative, die nicht die letzte gewesen ist.“

Hintergrund:

Derzeit sind laut Information des Landesverwaltungsamtes in Sachsen-Anhalt 18 Nutztierhaltungsanlagen neu in Planung. Bei Schweineplätzen mit bis zu 30.000 Schweineplätzen pro Anlage und bei der Geflügelproduktion mit bis zu 460.000 Tierplätzen pro Anlage. Fast überall gründen sich Bürgerinitiativen, die sich gegen die Ausbaupläne in ihren Kommunen zur Wehr setzen.

Beispiele für aktuell geplante Massentierhaltungsanlagen:

Ströbeck bei Halberstadt: 50.000 Putenmastplätze

Rhoden bei Osterwieck: 80.000 Hähnchenmastplätze

Dambeck bei Salzwedel: 160.000 Hähnchenmastplätze

Schenkenhorst bei Gardelegen: 173.200 Hähnchenmastplätze

Jübar/Hanum bei Salzwedel: 80.000 Hähnchenmastplätze

Schwarzholz (Hohenberg-Krusemark): 460.000 Hähnchenmastplätze

Wackersleben (Bördekreis): 466.000 Legehennenplätze

Dalldorf bei: ca. 10.000 Schweineplätze (haupts. Mastschweine)

Klein Demsin: ca. 10.000 Schweineplätze (Sauen, Ferkel, Jungsauenplätze)

Kunrau bei Klötze: 8250 Schweinemastplätze

Wasmerslage bei Osterburg: ca. 30.000 Schweineplätze (Sauen, Ferkel, Mastschweine)

Wormsdorf (Börde): ca. 15.000 Schweineplätze (Ferkel, Sauen)

Weitere Infos: http://www.sachsen-anhalt.de/index.php?id=39629

 

Hier zur Debatte im Landtag >>>

Hier zu unserem Antrag (Drucksache 6/1061)>>>

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