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Photovoltaik auf Acker und Grünland verträglich steuern

Freiflächen-Photovoltaik als Baustein für eine gelingende Energiewende

19.08.23 –

Zu einer Informationsveranstaltung zu Freiflächen-Photovoltaik mit dem Schwerpunkt „PV auf dem Acker“ hatte Dorothea Frederking, altmärkische Abgeordnete der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen am Donnerstag in den Grete-Minde-Saale nach Tangermünde eingeladen. Mehr als 60 Leute, darunter eine Bürgermeisterin und vier Bürgermeister und einige Stadträtinnen und Stadträte sowie Verwaltungen, zeigten großes Interesse an den Möglichkeiten von Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen und dem Genehmigungsverfahren.

Frederking erläutert: „50 Prozent des Solarstromes sollen zukünftig aus Freiflächen-Anlagen kommen. Deutschlandweit wird ein jährlicher Zubau von 11 Gigawatt angestrebt. Das bedeutet quasi sechsmal schneller als bisher. Die Bundesregierung hat mit einer Vielzahl von gesetzlichen Neuregelungen Bremsen bei der Solarenergie gelöst. Die Gemeinden stehen nun vor der Herausforderung mit Positiv- und Ausschlusskriterien festzulegen, ob und unter welchen Bedingungen die Anlagen gebaut werden können. Als Grüne schlagen wir solche Kriterien vor, die einen PV-Zubau im Einklang mit der Natur, uns Menschen und der landwirtschaftlichen Nutzung sicherstellen.“

„Es ist eine Aufbruchstimmung für die erneuerbaren Energien zu spüren. Gerade für die Landwirtschaft kann Agri-PV, bei der auf derselben Fläche sowohl landwirtschaftliche Produkte als auch Strom erzeugt werden, ein weiteres Geschäftsfeld sein,“ sagt Frederking. 

Auch in einem finanziellen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger sowie für die Gemeinden sieht Frederking einen Schlüssel, um die Wertschöpfung in der Region zu steigern und Akzeptanz zu fördern. „Allein über die im Gesetz erwähnten 0,2 Cent pro Kilowattstunde können die Standortgemeinden pro Jahr rund 2000 Euro pro Hektar Solaranlagenfläche bekommen. Weiterhin kann die Gemeinde vor Beginn eines Bebauungsplan-Verfahrens einen vergünstigten Stromtarif mit den zukünftigen Anlagenbetreibern vereinbaren.“

Marcus Biermann, Geschäftsführer der Bürgersolarpark GmbH aus Tangerhütte, referierte bei der Veranstaltung und sieht in einem niedrigen Strompreis zudem einen Standortvorteil für Industrie. Er rechnet mit Neuansiedlungen an der A 14.

Rene Schernikau, Bürgermeister von Arneburg-Goldbeck, forderte in seinem Wortbeitrag eine frühe Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger, damit alle umfassend informiert und ihre Hinweise berücksichtigt werden. 

Edith Brasche, Geschäftsführerin der Projektentwicklung von SUNfarming GmbH und weitere Referentin des Abends stellte die verschiedenen Agri-PV-Varianten von Tomaten- und Weinanbau bis zur Tierhaltung mit Rindern und Hühnern sowie Blühflächen unter den Modulen vor. Die Erzeugung von Lebensmitteln sei weiterhin gesichert. Sie lud alle Anwesenden ein, die Versuchs- und Forschungsanlage von Sunfarming in Rathenow zu besichtigen.

Peter Schuchmann von der Blackwood-Agri-PV stellte in seinem Vortrag dar, dass er zusammen mit der Stendaler Firma Fefa eine Anlage auf Grünland errichten und den Aufwuchs zwischen den Modulreihen und unter den Modulen als Futter für seine Milchkühe verwenden möchte. 

Frederking freut sich über den sachlichen und fachlichen Austausch bei der Veranstaltung und ist optimistisch: „Freiflächen-Photovoltaik ist ein wichtiger Baustein für eine gelingende Energiewende auf dem Weg zur Klimaneutralität.“

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