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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Dorothea Frederking

Auslaufen der Milchquote Ende März:

Milchpreise unter 30 Cent sind für Milchviehhalter existenzbedrohend Dorothea Frederking, agrarpolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt weist auf schwerwiegende Folgen hin, wenn die Milchquote Ende  März ausläuft. Die aktuelle Situation auf dem Milchmarkt habe sich verschlechtert. Sie sei von einem Überangebot und einer schwächelnden Nachfrage geprägt, sodass die Betriebe zur Zeit nur noch Preise von unter 30 Cent pro Kilogramm Milch erzielen, obwohl die Erzeugungskosten zwischen 35 und 40 Cent liegen: „Diese Verluste sind für die Betriebe existenzbedrohend. Sobald die Milchquote zum Ende des Monats fällt, wird noch mehr Milch auf den Markt kommen, da etliche Betriebe bereits ihre Kapazitäten erweitert haben. Es darf aber nicht sein, dass ein Verdrängungswettbewerb stattfindet und nur die Großen überleben. Deshalb ist es wichtig, dass auf EU-Ebene ein wirksames Kriseninterventionsinstrument entwickelt wird, das bei Milchkrisen den Preisverfall stoppt. Der Bundesverband der Deutschen Milchviehhalter schlug dazu als Lösung vor, dass die Milchmengen zeitlich befristet heruntergefahren werden.“

02.03.15 – von DF/UM –

Milchpreise unter 30 Cent sind für Milchviehhalter existenzbedrohend

Dorothea Frederking, agrarpolitische Sprecherin der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt weist auf schwerwiegende Folgen hin, wenn die Milchquote Ende  März ausläuft. Die aktuelle Situation auf dem Milchmarkt habe sich verschlechtert. Sie sei von einem Überangebot und einer schwächelnden Nachfrage geprägt, sodass die Betriebe zur Zeit nur noch Preise von unter 30 Cent pro Kilogramm Milch erzielen, obwohl die Erzeugungskosten zwischen 35 und 40 Cent liegen:

„Diese Verluste sind für die Betriebe existenzbedrohend. Sobald die Milchquote zum Ende des Monats fällt, wird noch mehr Milch auf den Markt kommen, da etliche Betriebe bereits ihre Kapazitäten erweitert haben. Es darf aber nicht sein, dass ein Verdrängungswettbewerb stattfindet und nur die Großen überleben. Deshalb ist es wichtig, dass auf EU-Ebene ein wirksames Kriseninterventionsinstrument entwickelt wird, das bei Milchkrisen den Preisverfall stoppt. Der Bundesverband der Deutschen Milchviehhalter schlug dazu als Lösung vor, dass die Milchmengen zeitlich befristet heruntergefahren werden.“

 „Die Landesregierung muss aktiv werden, damit Wertschöpfungsverluste verhindert werden und Milchviehbetriebe müssen Gewinne machen können. Deshalb habe ich letzte Woche Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens im Rahmen seiner Regierungserklärung aufgefordert, das Instrument der vorübergehenden Mengenreduzierung ernsthaft in die Diskussion zu bringen. Milch darf nicht billiger als Mineralwasser sein."  

„Es ist durchaus sinnvoll, bestimmte Milchprodukte – gerade Spezialitäten - zu exportieren. Aber Exporte sollten nicht als maßgeblicher Absatzmarkt entwickelt werden. Denn die vorgesehenen Zielländer wie zum Beispiel China bauen eigene Produktionen auf und zudem bergen Exporte eine Reihe von negativen Umweltauswirkungen. Anstatt auf Märkte in Entwicklungs- und Schwellenländern zu schielen, sollte die Milchproduktion an die Binnennachfrage angepasst werden. So könnte ein wichtiges Ziel der Agrarpolitik, nämlich die Stabilisierung der landwirtschaftlichen Einkommen, erreicht werden. Gleichzeitig würde mehr Raum für die Umsetzung umwelt-, tierschutz- und entwicklungspolitischer Ziele entstehen.“

Hintergrund:

Auf der einen Seite zeichnet sich parallel zu den aktuell niedrigen Erzeugerpreisen, bedingt durch die drohenden Strafzahlungen für Quotenüberlieferungen (Superabgabe), in der EU eine Stabilisierung des Milchpreises auf niedrigem Niveau ab. Auf der anderen Seite ist durch die Erhöhung der Milchmenge nach dem Auslaufen der Milchquote mit einem erneuten Preisverfall zu rechnen. Deshalb könnte die bereits auf EU-Ebene existierende Milchbeobachtungsstelle eine vorausschauende Marktanalyse vornehmen und die Betriebe auf drohende Milchkrisen hinweisen, damit diese ihre Produktionen vorübergehend herunterfahren und durch die Verknappung die Erzeugerpreise nach oben gehen. 

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