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Dorothea Frederkings Kolumne in der Altmark-Zeitung 11.07.2014: "Sauen raus und Ferkel leben lassen"

Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftszweig, weil er unsere Lebensgrundlagen sichert. Für Sachsen-Anhalt ist die Landwirtschaft äußerst bedeutend und bildet das Rückgrat im ländlichen Raum. Deshalb muss sie geschützt, gesellschaftlich unterstützt und auf die richtige Schiene gesetzt werden. Besonders im Fokus ist seit geraumer Zeit die Nutztierhaltung. Öffentlich treten immer mehr Menschen für eine artgerechte Tierhaltung ein. Leider gibt es in manchen Ställen tierschutzwidrige Haltungsbedingungen. Das Bekanntwerden dieser Missstände bringt die gesamte Landwirtschaft in Verruf und das dürfen wir nicht zulassen. Deshalb müssen schwerwiegende Mängel sofort beseitigt werden.

10.07.14 – von DF/MF –

Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftszweig, weil er unsere Lebensgrundlagen sichert. Für Sachsen-Anhalt ist die Landwirtschaft äußerst bedeutend und bildet das Rückgrat im ländlichen Raum. Deshalb muss sie geschützt, gesellschaftlich unterstützt und auf die richtige Schiene gesetzt werden.

Besonders im Fokus ist seit geraumer Zeit die Nutztierhaltung. Öffentlich treten immer mehr Menschen für eine artgerechte Tierhaltung ein. Leider gibt es in manchen Ställen tierschutzwidrige Haltungsbedingungen. Das Bekanntwerden dieser Missstände bringt die gesamte Landwirtschaft in Verruf und das dürfen wir nicht zulassen. Deshalb müssen schwerwiegende Mängel sofort beseitigt werden.

Ein gravierendes und von den Behörden auch immer wieder festgestelltes Problem sind die Kastenstände in den Deckzentren der Schweinezuchtanlagen. Ein Kastenstand ist eine Art Käfig, in dem sich die Sau bis zu vier Wochen nach der Besamung aufhalten muss. Diese Kastenstände erlauben kein artgerechte Haltung. Die Bewegung ist extrem eingeschränkt: Den Sauen ist es nur möglich, aufzustehen oder sich hinzulegen, Umdrehen oder gar Gehen wird den Tieren aufgrund der Enge des Kastenstandes verwehrt. Aus diesem Grund muss nach Lösungen gesucht werden, damit Kastenstände perspektivisch abgeschafft werden oder nur für einen sehr kurzen Zeitraum für den Vorgang der Besamung genutzt werden.

Leider ist die Haltung in den Kastenständen heute in manchen Ställen dadurch besonders tierquälerisch, weil Kastenstände zu schmal sind. Die Schweine können im Liegen ihre Gliedmaßnahmen nicht ohne Verletzungsgefahr ausstrecken. Stattdessen müssen sie die Beine angewinkelt an den Körper drücken oder unter den Gitterstäben hindurch in den Kastenstand der Nachbarsau ausstrecken, sodass sich die Sauen gegenseitig treten und es sogar zu Beinbrüchen kommt. Hier muss Politik schnell handeln und diese Form der Tierqualen so schnell wie möglich beenden.

Traurige Praxis ist manchmal auch, dass schwache, aber durchaus überlebensfähige Ferkel getötet werden. Die hochgezüchteten Sauen bringen mehr Ferkel zur Welt als sie säugen können und für die Tierzüchter ist es unwirtschaftlich, diese „überschüssigen" Ferkel von natürlichen oder künstlichen Ammen aufziehen zu lassen. Das Tierschutzgesetz verbietet das Töten eines Wirbeltieres ohne vernünftigen Grund. Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen haben letzte Woche mit Erlassen klargestellt, dass ein wirtschaftlicher Grund kein „vernünftiger" Grund ist. Diese Klarstellungen sind auch für Sachsen-Anhalt erforderlich, damit die Ferkel am Leben bleiben.


Zu den Kastenständen und zum Ferkeltöten werde ich nächste Woche für die meine Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen Antrag in den Landtag einbringen.

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