14.03.25 –
Heute haben sich die EU-Mitgliedsländer auf eine Position zur Neuen Gentechnik (‚NGTs‘) bei Pflanzen festgelegt.
Dies ebnet den Weg für die Verhandlungen – den sogenannten Trilog zwischen den Mitgliedsländern (Rat), der EU-Kommission und dem Europäischen Parlament. Die Neue Gentechnik bezeichnet biotechnologische Verfahren (das bekannteste ist CRISPR/Cas), bei der mit der sogenannten Genschere einzelne Gene präzise entfernt oder eingefügt werden können. Das Erbgut kann also gezielt verändert werden.
Die derzeitigen Vorschläge der polnischen Ratspräsidentschaft sehen keine Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel mit Gentechnik vor. „Die Mehrheit der Menschen wünscht sich gentechnikfreie Produkte. Sie wollen wissen, was sie essen. Die Verbraucherinteressen werden hier mit Füßen getreten, und der Wettbewerbsvorteil gentechnikfreier Märkte wird ignoriert“, kritisiert Dorothea Frederking, agrarpolitische Sprecherin.
„Besonders betroffen sind Bio-Landwirtinnen und Bio-Landwirte, die gentechnikfrei arbeiten. Für sie stellt die Deregulierung eine existenzielle Bedrohung dar, weil keine Vorsorge mehr gegen eine Auskreuzung getroffen wird und sie nicht mehr sicher behaupten können, dass ihre Produkte gentechnikfrei sind“, betont Frederking weiter.
Darüber hinaus soll auch die Risikoprüfung für einen Großteil der Pflanzen entfallen. Dies betrifft über 400.000 Wildpflanzen, die sich nun unkontrolliert gentechnisch manipuliert verbreiten und Ökosysteme irreversibel verändern könnten. „Der Schaden für Mensch und Natur ist nicht absehbar“, mahnt Frederking eindringlich. „Das Vorsorgeprinzip hat für uns höchste Priorität und darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.“
Die neuen Gentechnik-Pflanzen werden die durch den Klimawandel mitverursachten Probleme nicht lösen – im Gegenteil. Frederking betont: „Es ist eine Wunschvorstellung anzunehmen, dass Pflanzen gegen alle Arten von Stress gleichzeitig gewappnet sein können. Solche Wunderpflanzen werden zwar immer wieder versprochen, doch sie haben nichts mit der Realität zu tun.“ Stattdessen brauche es ein vielfältiges und standortangepasstes Angebot an Pflanzen. Die Deregulierung der neuen Gentechnik werde jedoch vor allem den großen Biotech-Konzernen zugutekommen und in der Konsequenz zu Sortenarmut und Monokulturen führen. „Bäuerinnen und Bauern sowie die konventionelle Züchtung werden die Leidtragenden sein“, resümiert Frederking.
Dorothea Frederking, MdL Tel.: 03931 - 5896 330 Werktags 10:00 - 16:00* Regionalbüromitarbeiter *Außentermine vorbehalten. Kontaktieren Sie mich gern für einen Termin oder tagesaktuelle Öffnungszeiten. |
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