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12.07.12 –
Antrag zur Speicherung von Energie aus Erneuerbaren Energien
Auf der heutigen Landtagssitzung brachte die altmärkische Landtagsabgeordnete und energiepolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dorothea Frederking, einen Antrag ein, der die Speicherung für erneuerbare Energien vorantreiben soll. „Unser Vorstoß im Landtag deckt sich mit den Vorstellungen der Bürgerinitiative gegen das Steinkohlekraftwerk Arneburg. Die BI wandte sich in einem Schreiben an alle Landtagsfraktionen. Auch wir Bündnisgrünen haben die Auffassung, dass Energiespeicher ein zentrales Element auf dem Weg zu 100 Prozent Erneuerbarer Energie sind. Sie können Energieschwankungen gut ausgleichen und Angebot und Nachfrage gut zur Deckung bringen“, erklärt Frederking.
Kernpunkte des Antrages von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sind:
- Untersuchen, welche Speicherarten für Sachsen-Anhalt in Frage kommen,
- Anreizsysteme schaffen, um die Speicherung wirtschaftlich zu machen,
- mit Demonstrationsprojekten zeigen, dass Speicher funktionieren.
Trotz des dynamischen Ausbaus der Erneuerbaren Energien gibt es aktuell in Sachsen-Anhalt keinen nennenswerten Zubau an Speichern. Es gibt unterschiedliche Speichersysteme: angefangen beim Batteriesystem im Keller für die Speicherung von Solarstrom, über die Speicherung von Wasserstoff bis hin zu Pumpspeichern.
„Die Techniken stehen bereit, aber die Speicherung ist immer noch viel zu teuer. Deshalb brauchen wir Anreize, damit sich die Speicherung lohnt und in die Technik investiert wird“, sagt Frederking.
„Darüber hinaus müssen auch Leuchtturmprojekte realisiert werden“, betont Frederking. In diesem Zusammenhang nennt sie das Verfahren, mit regenerativ erzeugtem Strom Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu zerlegen. (Power to gas) „Mehrere Pilotprojekte in Deutschland haben bereits gezeigt, dass dieser Wasserstoff als Energieträger gespeichert werden kann. Hier könnte die Altmark gut ins Spiel kommen“, so die Abgeordnete. Die Altmark sei aufgrund des hohen Anteils an Erneuerbaren Energien der ideale Standort, um dieses Verfahren mit einem großmaßstäbigen Demonstrationsprojekt im Markt einzuführen.
Zustimmung kommt von Seiten der Bürgerinitiative gegen das Steinkohlekraftwerk Arneburg. Prof. Dr. Jürgen Rochlitz hat auch bereits konkrete Vorstellungen: „Als Standort so einer größeren Demonstrationsanlage könnte die von der RWE AG für ein fossil befeuertes Großkraftwerk reservierte Fläche in Arneburg bei Stendal dienen. Eine solche Demonstrationsanlage zur Speicherung von Strom aus Erneuerbaren Energien ist zukunftsorientiert, passt in unsere Region und ist für uns die klimafreundlichere Alternative zu einem fossil befeuerten Kraftwerk am Standort Arneburg.“
Die Bürgerinitiative hatte sich im Mai das weltweit erste Hybridkraftwerk des Windenergiebetreibers Enertrag in der Nähe von Prenzlau angesehen. Hier wird in windreichen Stunden bei wenig Energiebedarf mit überschüssigem Windstrom aus Wasser elektrolytisch Wasserstoff gewonnen. In windarmen Zeiten wird dieser Wasserstoff gemeinsam mit Biogas dazu verwendet, in einem Blockheizkraftwerk Strom und Wärme aus regenerativen Energien herzustellen. „Unser Besuch zeigte uns, dass eine Wasserelektrolyse mit 5 MW Leistung der nächste Entwicklungsschritt dieser Technologie sein muss.“ Deshalb schlagen wir für die Altmark ein Demonstrationsprojekt in dieser Größe vor. Der erzeugte Wasserstoff kann dann in das bereits vorhandene Erdgasnetz eingespeist wird. Im Grunde genommen ist es ganz einfach. Hoffentlich erkennt auch die Landesregierung das innovative Potenzial dieser Speichertechnik", so Rochlitz.
Prof. Dr. Winfried Schülke, Vorsitzender der BI gegen das Steinkohlekraftwerk Arneburg ergänzt zur besonderen Bedeutung des Erdgasnetzes: "Dieses dient sowohl als Speicher als auch zur Energieverteilung. Das Wasserstoff-Gas, gewonnen aus überschüssigem Strom der erneuerbaren Quellen, kann in das Erdgasnetz eingespeist und so gespeichert und dann in vielen kleineren Blockheizkraftwerken dezentral verstromt werden. Das reduziert gleichzeitig den Stromnetzausbau und optimiert die Kosten."
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