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21.11.14 –
Erstmals werden EDEKA und REWE in Kürze Eier anbieten, die von Hennen mit nicht-gekürztem Schnabel gelegt wurden. Die Eier stammen von niedersächsischen Modellbetrieben, die Haltungsbedingungen testen, sodass die Verhaltensstörungen Federpicken und Kannibalismus nicht mehr auftreten und sich das schmerzhafte Schnabelkürzen erübrigt. Anfang 2017 will der Handel deutschlandweit nur noch Eier von schnabelunbehandelten Hennen anbieten.
„Es ist großartig, dass der Handel endlich etwas für den Tierschutz tun will, indem er teurere Eier von Hennen mit unversehrtem Schnabel anbieten wird. Tierschutz gibt es nicht zum Nulltarif. Das ruinöse Preisdumping der Supermärkte wird mit diesem Schritt endlich unterbrochen. Ein höherer Aufwand bei den Legehennenbetrieben muss bezahlt werden. Die Menschen werden für faire Produkte auch faire Preise akzeptieren“, kommentiert die landwirtschaftspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dorothea Frederking diese Entwicklung.
In Niedersachsen kommen in den Modellställen rohfaserreiches Futter, Pickblöcke, Körner als Beschäftigungsmaterial und die Variation bei Klima und Licht zum Einsatz.
Frederking: „Von diesen Lösungen müssen die Betriebe in Sachsen-Anhalt lernen. Wir hatten einen Antrag in den Landtag eingebracht, damit die sachsen-anhaltischen Betriebe bis Anfang 2017 auf den Ausstieg aus dem Schnabelkürzen vorbereitet werden, um ab diesem Zeitpunkt ihre Eier weiterhin vermarkten zu können. Doch ein konkreter Zeitpunkt sowie Maßnahmen zur Vorbereitung wurden von CDU und SPD abgelehnt. So steht zu befürchten, dass die sachsen-anhaltischen Eierproduzenten den Anschluss verlieren, falls sie ab 2017 die Anforderungen des Handels nicht erfüllen können. CDU und SPD lassen unsere Betriebe im Regen stehen. Das ist grob fahrlässig.“
Hintergrund:
In dieser Woche gab das niedersächsische Landwirtschaftsministerium bekannt, dass EDEKA und REWE die Eier aus den niedersächsischen Modellställen listen wird, in denen den Legehennen nicht mehr der Schnabel gekürzt wird. Infos dazu gibt es hier.
Insgesamt haben sich elf Bundesländer dazu bekannt, dass ab 2017 Schluss ist mit der grausamen Tortur des Schnabelkürzens. Frederking: „Sachsen-Anhalt ist leider nicht dabei.“
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