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01.04.21 –
Am 30. März sind in Mecklenburg-Vorpommern die Mega-Schweineställe Alt Tellin der LFD Holding mit rund 60.000 Tierplätzen niedergebrannt. Ein Großteil der Schweine ist in den Flammen verendet. Dorothea Frederking, Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und David Elsholz, bündnisgrüner Stadtrat in der Hansestadt Osterburg hatten seit Jahren mit Blick auf den Umbau und die Erweiterung der zur LFD Holding gehörenden Schweinehaltungsanlage in Wasmerslage die Haltung von vielen Tieren auf engstem Raum in riesigen Ställen kritisiert und auf die vielfältigen Gefahren hingewiesen.
Elsholz: „Die furchtbaren Bilder aus Mecklenburg-Vorpommern zeigen einmal wieder deutlich auf, dass diese Tierfabriken zur qualvollen Todesfallen werden können. Das gilt auch für die Schweinehaltungsanlage in Wasmerslage. Für mich ist klar: So wie die Anlage in Wasmerslage jetzt konzipiert ist, darf sie niemals kommen. Das sind wir den Tieren als fühlende Mitgeschöpfe schuldig."
Frederking: „Ställe, zu denen auch die Anlage in Wasmerslage zählt, sind eine Katastrophe und bei Brand eine Falle für die Tiere. Wir wissen, dass in solchen Ställen die Tiere nicht gerettet werden können. Das ergibt sich zum einen aus Antworten der Landesregierung auf Kleine Anfragen von mir. Zum anderen hat selbst die damalige Straathof Holding bei einem Erörterungstermin zu ihrer Anlage in Gladau die unzureichende Tierrettung im Brandfall bestätigt. Deshalb hatte ich auch mit einer Einwendung zur Erweiterung der Schweinehaltung in Wasmerslage die Gewährleistung des Brandschutzes gefordert. Eine Anlage ohne Tierrettung im Brandfall darf es nicht mehr geben."
Elsholz ergänzt: „Alt Tellin hat wieder einmal gezeigt, dass in industriellen Tierhaltungsanlage die Tiere nicht im Vordergrund stehen und man in Kauf nimmt, dass diese in Rauch und Flammen elendig zugrunde gehen. In Wasmerslage soll eine Tierfabrik für rund 46.000 Absatzferkel entstehen. Dort kann von art- und tierwohlgerechter Haltung keine Rede sein. Deshalb war der ungenügende Brandschutz ein Aspekt bei der Klage der Hansestadt Osterburg gegen das für Genehmigung zuständige Landesverwaltungsamtes.
Auch wenn der Klageweg der Hansestadt Osterburg nun nach dem Stadtratsbeschluss vom 16 März weitergehen kann, um ein mögliches Berufungsverfahren gegen das Urteil des Verwaltungsgerichtes Magdeburg zu ermöglichen, bleiben viele Aspekte nicht berücksichtigt. Hochwasserschutz und Brandschutz können hier abschließend nur theoretisch möglich sein, in der Praxis wirft es einige Fragen auf. Auch die Mehrbelastung durch den Verkehr ist nicht zu Ende gedacht. Hier steht der technische Zustand der Straßen vor dem Wohl von Tieren und Menschen."
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