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BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Dorothea Frederking

Bestandsobergrenzen in der Tierhaltung: „Haseloff-Vorstoß wirkt wie Beruhigungspille“

Die Ankündigung von Ministerpräsident Reiner Haseloff, über Obergrenzen bei der Tierhaltung nachzudenken, kommentiert die agrarpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dorothea Frederking: „Nutztiere sind fühlende Mitgeschöpfe, ihre Grundbedürfnisse müssen sichergestellt werden. Deshalb brauchen wir bessere Haltungsbedingungen. Obergrenzen allein reichen nicht. Sowohl die Politik als auch die Behörden wissen seit Jahren, dass in sehr großen Tierhaltungsanlagen meistens kein artgerechtes Tierleben möglich ist und dort oft großes Tierleid herrscht.“ „Als Politik sind wir in der Verantwortung, Missstände zu beseitigen. Es ist erbärmlich, dass sich die Landesregierung von Ministerpräsident Reiner Haseloff erst durch erschütternde Fernsehbilder zu vernünftigem Handeln entschließen kann. Ich frage mich, wie ernst es Haseloff mit seiner Forderung nun meint. Sein ‚Vorstoß‘ wirkt eher wie eine Beruhigungspille nach den schrecklichen Bildern in den Schweinezuchtanlagen von Straathof und in der SAZA GmbH.“

18.12.14 – von DF/UM –

Die Ankündigung von Ministerpräsident Reiner Haseloff, über Obergrenzen bei der Tierhaltung nachzudenken, kommentiert die agrarpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dorothea Frederking:

„Nutztiere sind fühlende Mitgeschöpfe, ihre Grundbedürfnisse müssen sichergestellt werden. Deshalb brauchen wir bessere Haltungsbedingungen. Obergrenzen allein reichen nicht. Sowohl die Politik als auch die Behörden wissen seit Jahren, dass in sehr großen Tierhaltungsanlagen meistens kein artgerechtes Tierleben möglich ist und dort oft großes Tierleid herrscht.“

„Die Praxis hat gezeigt, dass sehr große Anlagen nicht vernünftig gemanagt und nicht wirksam kontrolliert werden können. Vorne wird kontrolliert und hinten werden Missstände beseitigt. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern seit Langem, dass bessere Haltungsbedingungen in Gesetzen und Verordnungen verankert werden müssen: mehr Platz im Stall, Einstreu, Auslauf, ausreichend Beschäftigungsmaterial und kein Abschneiden von Schnäbeln bei Legehennen und kein Abschneiden von Ringelschwänzen bei Schweinen. Werden diese Bedingungen umgesetzt, wird sich die Anzahl der Tierplätze zwangsläufig begrenzen. So löst sich das Problem ‚Masse‘ automatisch.“

„Als Politik sind wir in der Verantwortung, Missstände zu beseitigen. Es ist erbärmlich, dass sich die Landesregierung von Ministerpräsident Reiner Haseloff erst durch erschütternde Fernsehbilder zu vernünftigem Handeln entschließen kann. Ich frage mich, wie ernst es Haseloff mit seiner Forderung nun meint. Sein ‚Vorstoß‘ wirkt eher wie eine Beruhigungspille nach den schrecklichen Bildern in den Schweinezuchtanlagen von Straathof und in der SAZA GmbH.“

„In allen Debatten haben die Landesregierung und die CDU von den wahren Problemen durch Verharmlosung und Relativierungen abgelenkt. Immer wieder wurde den Verbraucherinnen und Verbrauchern die Schuld gegeben, weil diesen angeblich die Tiere egal sind. Doch die Menschen können im Detail gar nicht wissen, wie es in den Ställen aussieht.“

„BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich dafür ein, dass alle tierischen Lebensmittel eine verbindliche Kennzeichnung zu den Haltungsbedingungen der Tiere erhalten –  ähnlich wie bei den Eiern. Erst dann können sich Verbraucherinnen und Verbraucher bewusst entscheiden und Tierschutz mit dem Einkaufskorb praktizieren. Darüber hinaus bedarf es einer Tierhaltung, die eine flächengebundene Landwirtschaft als Grundlage hat. Das heißt Futtermittelproduktion und Gülleausbringung auf regionalen Flächen.“

Hintergrund:

Landwirtschaftsminister Dr. Herrmann Onko Aeikens hält Bestandsobergrenzen für problematisch: „Ich befürchte, die staatlichen Einflussmöglichkeiten auf strukturelle Entwicklungen in der Schweineproduktion sind sehr begrenzt. Obergrenzen für Tierhaltungsanlagen halte ich allein deswegen für problematisch, weil niemand sagen kann, ab welcher Größenordnung eine Anlage nicht mehr angemessen ist.“

(Aeikens im Interview im Agrarpolitik 21|ASG|Ländlicher Raum|01/2010|).

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