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12.06.12 –
Unter dem Arbeitstitel „Energie aus der Region für die Region – enkeltaugliche Energieversorgung" wurde jetzt in Naumburg ein Energieszenario für den Burgenlandkreis erarbeitet. 25 kompetente Vertreterinnen und Vertreter der Landkreisverwaltung und der regionalen Planungsgemeinschaft, aus Unternehmen und Planungsbüros, von Umweltvereinen und Stadtwerken diskutierten Perspektiven, wie der Burgenlandkreis komplett mit Erneuerbaren Energien versorgt werden kann. Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN organisierte den zweitägigen Workshop.
Gleich drei Abgeordneten der Fraktion waren in Naumburg mit dabei: Dorothea Frederking (energiepolitische Sprecherin), Christoph Erdmenger (wirtschaftspolitischer Sprecher) und Dietmar Weihrich (umwelt- und kommunalpolitischer Sprecher). Die Leitung des Workshops übernahm Hans-Heinrich Schmidt-Kanefendt von der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel. Er brachte bereits in mehr als 40 anderen Regionen Energieszenarien auf den Weg.
Die Aufgabenstellung: Die benötigte Energie soll auf der Fläche des Burgenlandkreises erzeugt werden. Hierbei müssen aber auch die ländlichen Regionen die Energie für die Ballungsräume, wie beispielsweise Halle, zum Teil mitproduzieren. Basis der Berechnungen ist ein bundesweiter Pro-Kopf-Wert, der anhand des durchschnittlichen Energieverbrauchs und der dazu benötigten Fläche errechnet wurde. Damit die Berechnung bundesweit stimmig ist, müsste der Burgenlandkreis demnach nicht nur die eigenen 194.000 Einwohnerinnen und Einwohner, sondern rechnerisch rund 320.000 Menschen mit Erneuerbarer Energie versorgen. „Unser Workshop zeigt: Das kann gelingen. Unsere Berechnungen kalkulieren mit verschiedenen Technologien und berücksichtigen auch die Energiespeicherung. Außerdem beachten sie zusätzliche Effizienzpotenziale, wie beispielsweise die längere Nutzung von Produkten, leichtere Autos und effektive Gebäudesanierungen“, erklärt die bündnisgrüne Energiepolitikerin Frederking.
Für Weihrich, den Umweltexperten der Fraktion steht fest: „Aus Gründen der Ressourcenverknappung und des Klima- und Umweltschutzes bleibt uns nichts anderes übrig, als auf die Senkung des Energieverbrauches und auf eine Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien zu setzen. Es geht ums Überleben. Wir müssen schnell in der post-fossilen Welt ankommen.“
„Gerade aus wirtschaftlicher Sicht ist der gewählte regionale Ansatz vorteilhaft. Sobald wir heimische Energien nutzen, fließen die derzeitigen Energieausgaben für den Burgenlandkreis von mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr nicht an multinationale Großkonzerne, sondern in den regionalen Wirtschaftskreislauf und stärken somit die Wirtschaftskraft im Burgenlandkreis“,urteilt Erdmenger.
Alle Teilnehmer des Workshops waren sich am Ende der zwei Tage einig: 100 Prozent Erneuerbare Energien sind möglich. Der konkrete Weg dorthin bedarf einer intensiven Diskussion und einer möglichst großen Einbeziehung von vielen Seiten; Energieproduzenten und -verbraucher, Politik und Wirtschaft, Handwerk und Industrie. Frederking: „Die konkreten Ergebnisse und das komplette Szenario werden wir den politischen Entscheidungsträgern in der Region und der Öffentlichkeit in Kürze vorstellen.“
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