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27.03.14 –
In der gestrigen Fragestunde der Landtagssitzung stellte Dorothea Frederking, agrarpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, eine Kleine Anfrage zum geplanten Schlachthof in Bernburg. Für die Landesregierung antwortete Wirtschaftsminister Harmut Möllring. Dazu nimmt Dorothea Frederking Stellung:
Der Investor habe einen Fördermittelantrag beim Land in Höhe von 7,3 Millionen Euro gestellt. Das Land fördere allerdings grundsätzlich keine Schlachtbetriebe - so werde auch der geplante Schlachthof in Bernburg keine Fördermittel vom Land erhalten. Gemäß dem Fördermittelantrag seien 140 Dauerarbeitsplätze geplant.
„Wenn nur die Dauerarbeitsplätze benannt werden, steht die Frage im Raum, ob darüber hinaus auch Menschen mit befristeten Arbeitsverträgen arbeiten sollen. Wenn ja, ist zu befürchten, dass diese Menschen zu Billiglöhnen arbeiten, prekär untergebracht sind und nur manchmal in ihre Heimatländer reisen können," erläutert Frederking skeptisch.
Beim Bau des Schlachthofes müsste die Kapazität der Kläranlage von bisher 80.000 Einwohnergleichwerten auf 110.000 Einwohnergleichwerten erhöht werden. Wer die Kosten dafür tragen soll, blieb gestern offen. In dem Schlachthof sollen 28.000 Schweine pro Tag geschlachtet werden.
„Eine unvorstellbare Dimension an Schlachtungen - noch einmal mehr als im großen Schlachthof in Weißenfels, wo zur Zeit 15.000 Schweine pro Tag geschlachtet werden," reagiert Frederking geschockt.
Der geplante Schlachthof wäre mit dem Tierbestand aus Sachsen-Anhalt nicht ausgelastet.
„Bei so einer hohen Schlachtkapazität müssen die Tiere von weit her angekarrt werden. Lange Transporte stellen für die Tiere eine hohe Belastung dar. Ein Megaschlachthof hat nichts mit regionaler Wertschöpfung zu tun und erfordert zudem eine Schweinemast. Das hat rein gar nichts mit ‚ Klasse statt Masse' zu tun, sondern ist das komplette Gegenteil. Wir fordern handwerkliche, regional verankerte Schlachtbetriebe, die in der Region und für die Region arbeiten", resümiert Frederking.
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