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26.07.18 –
MAGDEBURG. Flüsse, die zur Kühlung von Kraftwerken genutzt werden, sind inzwischen aufgrund der Hitze zu warm, sodass aktuell bereits zwei Kraftwerke gedrosselt werden müssen. Dorothea Frederking, energiepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verweist stattdessen auf die starken Erneuerbaren Energien.
„Kohlekraftwerke sind nicht nur extrem klima- und gesundheitsschädlich, sondern in Zeiten des Klimawandels auch nicht mehr verlässlich. Mit Dürre und Bränden erleben wir die dramatischen Auswirkungen der Klimakrise jeden Tag. Und wir erleben, wie wir mit einem Irrsinnstempo auf eine unbeherrschbare Situation zusteuern. Um die Verschärfung der Klimakrise zu stoppen, müssen auch bis zum Jahr 2020 deutschlandweit sieben Gigawatt Kohleleistung vom Netz. Das entspricht zirka sieben größere Kohlekraftwerke.“
Frederking: „Versorgungssicherheit nicht gefährdet“
„Beim Abschalten der ersten Kohlekraftwerke wäre die Versorgungssicherheit nicht gefährdet, da Wind- und Solaranlagen genug Strom liefern. Für Sachsen-Anhalt haben wir ein durchgerechnetes Szenario, dass die Versorgung sogar zu 100% mit Erneuerbaren Energien zu allen Zeiten gelingen kann. Dazu muss auch der Energieverbrauch gesenkt werden - z.B. durch weniger Autofahren - und Langzeitspeicher wie die Groß-Kaverne in Bad Lauchstädt müssen genutzt werden.“
„In Sachsen-Anhalt sollten wir den Strukturwandel für eine Zukunft ohne Braunkohle aktiv gestalten. Wenn wir uns rechtzeitig auf den Ausstieg aus der energetischen Nutzung vorbereiten und diesen schrittweise, planbar und sozialverträglich beginnen, bietet das große Chancen für hochwertige Industriearbeitsplätze.“
„Ein großes Potenzial bietet die Kopplung zwischen Chemieindustrie und Energieerzeugung. Statt fossile Energieträger als Primärrohstoffe bzw. Kohlenstoffquelle in der chemischen Industrie einzusetzen, können Kunststoffabfälle und Biomasse genutzt werden, um zusammen mit regenerativ erzeugtem Wasserstoff CO2-arm herzustellen.“
„Erneuerbare Energien liefern also nicht nur Energie, sondern aus ihnen werden auch Chemie-Rohstoffe. Das eröffnet neue Geschäftsfelder – z.B. für den Verkauf von Kunststoffprodukten mit kleinem CO2-Rucksack.“
„Außerdem profiliert das den Chemiestandort Mitteldeutschland und transformiert ihn zugleich in die Zeit der Energiewende. Beispielgebend ist die Fraunhofer Pilotanlage „Carbontrans“, die in Leuna errichtet werden soll. Kunststoffabfälle sollen dort in einer Vergasungsanlage behandelt werden, um daraus anschließend mit Wasserstoff erneut Kunststoffe zu synthetisieren."
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