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Landtagssitzung am 22.04.2021 | TOP 35: Solarparks auf landwirtschaftlichen Flächen

Video Landtagsrede am 22.04.2021: Grüner Debattenbeitrag von Dorothea Frederking >>> Rede im Wortlaut zum Nachlesen im Transkript:

22.04.21 – von Dorothea Frederking –

Video Landtagsrede am 22.04.2021: 
Grüner Debattenbeitrag von Dorothea Frederking >>>

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Rede im Wortlaut zum Nachlesen im Transkript:

Vielen Dank, Herr Präsident. - Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Um das 1,5-Grad-Ziel von Paris überhaupt noch erreichen zu können, müssen wir bis zum Jahr 2035 weltweit klimaneutral sein. Ansonsten werden die Folgen der Klimakatastrophe überhaupt nicht beherrschbar sein.

(Zuruf: Es gibt keine Klimakatastrophe! - Sebastian Striegel, GRÜNE: Doch, die ist doch da! - Weitere Zurufe)

- Wer hat das gerufen? - Okay, ich halte fest, Ulrich Thomas hat gerufen: Es gibt keine Klimakatastrophe. - Doch es gibt sie.

(Zustimmung - Zurufe: Oh! - Unruhe)

Wir müssen ganz schnell handeln. Das Ziel 100 % erneuerbare Energien bedeutet, die Fotovoltaik deutschlandweit sofort jährlich um 10 GW bis 12 GW auszubauen. Mitte der Zwanzigerjahre brauchen wir sogar 18 GW bis 20 GW. Zum Vergleich: Im letzten Jahr waren es 4,9 GW.

Meine Vorrednerinnen haben es schon gesagt, aber ich möchte es auch noch einmal betonen: Für Fotovoltaik sollten sämtliche geeigneten Dächer, Fassaden, Konversionsflächen und die Überbauung von bereits versiegelten Flächen genutzt werden. Wir werden aber maßvoll auch Äcker dafür brauchen. Wir meinen, PV auf dem Acker muss begrenzt sein und grundsätzlich auf benachteiligten Flächen, das heißt auf ertragsschwachen Standorten erfolgen. Dazu eine Aussage, also ein grundsätzliches Bekenntnis. Frau Eisenreich, das haben Sie vorhin angesprochen. So etwas kann durchaus auch im Landesentwicklungsplan erfolgen. Ich begrüße es sehr, dass die Landesregierung nun die Länderöffnungsklausel ziehen und auch benachteiligte Gebiete auch in die Förderkulisse des EEG aufnehmen wird.

(Zurufe: Das werden wir nicht tun! - Jawohl!)

- Doch, das ist jetzt schon passiert.

(Zuruf: Das werden wir nicht tun!)

- Das hat Frau Grimm-Benne vorgetragen. - Ich würde mich freuen, wenn in Sachsen-Anhalt auch Agri-PV-Projekte realisiert werden; ob Gemüseanbau unter Modulreihen oder winderosionsgeschützter Ackerbau mit vertikalen Modulen, die von zwei Seiten die Sonne nutzen können. Beides bietet das Potenzial, Solarstrom zu erzeugen und gleichzeitig Landwirtschaft zu betreiben. Es erhält also die landwirtschaftliche Produktion und trägt auch zur Akzeptanz bei.

(Zuruf: Was denn für eine Akzeptanz? - Unruhe)

Für meine Fraktion ist es ein besonderes Anliegen, dass die Menschen vor Ort von PV-Anlagen profitieren; ob per Raumnutzungsabgabe, per günstigem Regionalstromtarif oder durch eine direkte finanzielle Beteiligung. Wenn dann noch die Anlagen mit heimischen Sträuchern umpflanzt werden, um das Landschaftsbild zu schützen und um eine geologische Aufwertung zu erreichen, dann haben wir ein Paradebeispiel für eine gelungene Energiewende.

(Zuruf)

Die Kommunen haben es jetzt in der Hand, im Rahmen der Aufstellung der B-Pläne solche Bedingungen festzuklopfen. - Vielen Dank.

(Zustimmung - Zurufe: Wir werden das verhindern! - Das ist doch irre! - Könnt ihr den Domplatz vollstellen! - Unruhe)

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