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08.05.14 –
Überdimensionierter Schlachthof an maximal 78 Tagen im Jahr ausgelastet
Das italienische Fleischwaren-Unternehmen „Bresaole Pini“ möchte von der Stadt Bernburg eine Gewerbefläche kaufen, um dort einen riesigen Schlachthof zu errichten. Das Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt spricht von bis zu 28.000 Schweineschlachtungen pro Tag. Dazu rechnet Dorothea Frederking, agrar- und ernährungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vor:
„Aufgrund der Antworten auf meine Kleine Anfrage zu Mastschweinen lässt sich berechnen, dass nach der Statistik in unserem Bundesland jährlich rund 870.000 Schweine gemästet werden. Bei täglich 28.000 Schlachtungen wäre der Schlachthof mit Schweinen aus Sachsen-Anhalt gerade einmal 31 Tage ausgelastet. Entweder wird der Schlachthof Bernburg zur Investruine oder er macht bestehende Schlachthöfe platt, wenn diese aufgrund der Konkurrenz keine Schweine mehr bekommen.“
„Stadtrat hat es in der Hand, den Schlachthof zu verhindern“
„Selbst wenn man annimmt, dass in den 4.000 Kleinstschweinehaltungen unter 50 Schweinen noch weitere 540.000 Mastscheine in Sachsen-Anhalt jährlich produziert werden, wäre der Schlachthof 50 Tage im Jahr ausgelastet. Auch bei diskutierten Schlachtzahlen von 18.000 pro Tag würden die sachsen-anhaltischen Schweine gerade einmal 78 Tage reichen. Alle Rechnungen machen die Dimensionen deutlich, um die es geht. Selbst unter den günstigsten Annahmen ist der Schlachthof völlig überdimensioniert. Er darf nicht kommen und deshalb ist es gut, dass die Grünen heute im Stadtrat von Bernburg einen Antrag einbringen, der den Verkauf der Gewerbefläche ausschließen soll. Der Stadtrat hat es in der Hand, den Schlachthof zu verhindern.“
Frederking schlägt einen Bogen zur Schweinehaltung und zum Vertrieb:
„Für einen Megaschlachthof Bernburg wären weitere sehr große Mastbetriebe mit Zig-Tausend Schweinen erforderlich. Doch Agrarfabriken werden von der Gesellschaft aufgrund ihrer schädlichen Wirkungen auf Tier, Mensch und Umwelt mehr und mehr abgelehnt. Dagegen ist die Landwirtschaft sehr wohl bereit mehr für Tierwohl und eine artgerechte Tierhaltung zu tun, wenn sie dafür auskömmliche Preise erzielen kann. Hier sind Handel und die Verbraucherinnen und Verbraucher gefordert, die faire Preise zahlen müssen. Voraussetzung ist, dass die Unterschiede in der Produktion von tierischen Lebensmitteln deutlich werden. Für eine verbindliche Lebensmittelkennzeichnung der Tierhaltungsbedingungen setzen wir uns als BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein.“
Die Kleine Anfrage „Mastschweine in Sachsen-Anhalt“ (Drucksache 6/3031) ist angehängt.
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