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15.11.11 –
"Unterricht zum Anfassen ist absolut wünschenswert. Lokale Unternehmen können hier einen sinnvollen Beitrag leisten. Allerdings darf die Schule nicht zu einem Ort der Lobbyarbeit werden." So urteilt die energiepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dorothea Frederking, über eine Kooperation der Grundschule in Hohenmölsen und der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft (Mibrag).
Im Rahmen des Projekts hatten Mitarbeiter der Mibrag auf dem Gelände der Grundschule einen kleinen Tagebau errichtet, an dem die Kinder lernten, wie Braunkohle gewonnen wird. "Das Schulprojekt der Mibrag, dessen Vorhaben in der Region teils heftig umstritten sind, legt zumindest den Verdacht nah, dass auf diesem Weg das Image des Unternehmens aufgebessert werden soll", meint die bündnisgrüne Politikerin Frederking, "Klimaschutz, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie erneuerbare Energien stehen kaum auf dem Lehrplan, aber hier werden die Kleinsten an einen absolut veralteten Industriezweig herangeführt - unverantwortlich!"
Auch Dietmar Weihrich, der für die grüne Landtagsfraktion den Burgenlandkreis betreut, kritisiert diese Art der Beeinflussung der Schülerinnen und Schüler: "Notwendig wäre es, den Kindern neben der ,Bergbauromantik' auch die Schattenseiten der Braunkohlegewinnung zu vermitteln: Menschen verlieren ihre Heimat, weil die Kohle unter ihren Häusern abgebaggert werden soll. Und selbst die modernsten Braunkohle-Kraftwerke stoßen große Mengen an Kohlendioxid aus, sodass Klimaschutzbemühungen ad absurdum geführt werden."
"Kindern einen Mini-Braunkohletagebau zu schenken, erinnert mich an Loriots ,Wir bauen uns ein Atomkraftwerk'."
Dorothea Frederking,
energiepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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