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Tierquälerische Haltungsbedingungen beenden - "Sauen sind keine Gebärmaschinen"

Statements der agrarpolitischen Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNMIS 90/DIE GRÜNEN, Dorothea Frederking, im Rahmen der Debatte über den bündnisgrünen Antrag Drs. 6/3259 "Tierquälerische Haltungsbedingungen für Sauen beenden und Ferkeltöten verbieten": "Wir stellen uns der Verantwortung für die Tiere. Auch CDU und SPD und das Landwirtschaftsministerium bewegen sich endlich aufgrund unserer Vorstöße, die tierqäulerischen Haltungsbedingungen zu beenden. Wir haben das wichtige Thema der Tierschutzverletzungen angepackt und stellen uns der Verantwortung. CDU und SPD zeigen mit ihren Alternativantrag, dass sie die tierschutzrechtlichen Verstöße erkennen." Video-Statement von Dorothea Frederking vor der heutigen Debatte im Landtag >>>

17.07.14 – von DF/UM –

Statements der agrarpolitischen Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNMIS 90/DIE GRÜNEN, Dorothea Frederking, im Rahmen der Debatte über den bündnisgrünen Antrag "Tierquälerische Haltungsbedingungen für Sauen beenden und Ferkeltöten verbieten":

"Wir stellen uns der Verantwortung für die Tiere. Auch CDU und SPD und das Landwirtschaftsministerium bewegen sich endlich aufgrund unserer Vorstöße, die tierqäulerischen Haltungsbedingungen zu beenden. Wir haben das wichtige Thema der Tierschutzverletzungen angepackt und stellen uns der Verantwortung. CDU und SPD zeigen mit ihren Alternativantrag, dass sie die tierschutzrechtlichen Verstöße erkennen."

"Natürlich gibt es nicht in jedem Stall tierschutzwidrige Zustände. Aber diese Feststellung darf doch nicht zum Relativieren und Verharmlosen führen und grausames Tierleid vergessen lassen."

"Die Kastenstände sind oft zu schmal. Die Sau liegt mit angewinkelten Beinen eingequetscht im Kastenstand oder streckt ihre Beine unter den Gitterstäben hindurch in den Nachbarkastenstand. Zwangsläufig müssen sich die Sauen gegenseitig treten und drücken - es kommt zu Verletzungen. Die Tiere erfahren erhebliches und länger anhaltendes Leid. Die qualvolle Enge in den Kastenständen muss so schnell wie möglich beendet werden!"

"Zum Wohle der Tiere muss in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung geregelt werden, dass der ununterbrochene Aufenthalt im Kastenstand vier Wochen nicht überschreiten darf und Sauen vor einer erneuten Besamung eine angemessene Zeit außerhalb des Kastenstandes gehalten werden."

"Die Sauen sind inzwischen so hochgezüchtet, dass sie mehr Ferkel zur Welt bringen, als sie säugen können. Schwächere, aber durchaus überlebensfähige Ferkel, müssten eigentlich von natürlichen oder künstlichen Ammen ernährt werden. Doch manche Schweinezüchter scheuen diesen Aufwand. Für sie ist es wirtschaftlicher, diese Ferkel zu töten. Nach dem Tierschutzgesetz ist das eine Straftat."

"Lassen Sie uns gemeinsam eine bessere Tierhaltung auf den Weg bringen.
Für mehr Tierschutz im Stall. Es kann eigentlich niemand gegen das Anliegen unseres Antrages votieren. Alle sollten sich der Verantwortung für die Tiere als fühlende Mitgeschöpfe stellen."

Hintergrund:
Gravierenden Mängel in den Kastenständen sind nach den Vorlagen im Landwirtschaftsausschuss:
- Zu enge Kastenstände - Sauen werden wochenlang eingequetscht gehalten.
- Schlechte Bodenbeschaffenheit - die Schweine verletzten sich.
- Kein ständig vorhandenes Wasser zum Trinken - die Tiere leiden fürchterlich an Durst, zudem stülpt sich der Darm nach außen, weil der Kot zu fest ist.
- Unzureichende Beleuchtung - kein Tages- und Nachtrhythmus möglich.
- Mangelhafte tierärztliche Versorgung - die Schweine vegetieren mit unbehandelten Wunden und Brüchen vor sich hin.

Video-Statement von Dorothea Frederking vor der heutigen Debatte im Landtag >>>

Der Landtag und das Landwirtschaftsministerium haben alle Forderungen (Antrag Drs. 6/3259) der parlamentarischen Initiative von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN übernommen. Im Alternativantrag von CDU/SPD (Drs. 6/3279) wurden unsere Vorschläge zu den Kastenständen übernommen: breitere Kastenstände und maximale ununterbrochene Verweildauer der Sau im Kastenstand auf 4 Wochen begrenzen. Und Minister Aeikens hat zugesagt, einen Erlass wie in Niedersachen und Nordrhein-Westfalen zum Ferkeltöten auf den Weg zu bringen, der das Töten aus wirtschaftlichen Gründen verbietet und das Tötungsverfahren mit Betäubung und Ausbluten vorgibt.

1. Rede von Dorothea Frederking im Landtag am 17.07.2014 zur Einbringung des Antrages >>>

2. Rede von Dorothea Frederking im Landtag am 17.07.2014 / Erwiderungsrede zu den Beiträgen der anderen Fraktionen und des Ministers >>>

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