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15.12.16 –
Statements der landwirtschaftspolitischen Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dorothea Frederking, im Rahmen der Debatte im Landtag von Sachsen-Anhalt über die auf Anregung ihrer Fraktion beantragte Aktuelle Debatte „Tierschutz stärken – Tierleid verhindern“:
„Anerkennung und großer Dank gelten der Veterinärbehörde des Jerichower Landes, die sich fachlich fundiert, couragiert und mit großer Hartnäckigkeit über Jahre hinweg konsequent für die Rechte der geschundenen Tiere eingesetzt hat.“
„Seit zwei Jahren hält uns das Tierhaltungsverbot gegen Adrianus Straathof in Atem. Es hatte einen ganz Großen der europäischen Schweinezuchtbranche getroffen. Einen der Agrarindustriellen, der sich normalerweise von niemandem in die Schranken weisen lässt. Viele Jahre hatte er gegen tierschutzrechtliche Vorgaben verstoßen und bei fast allen behördlichen Anordnungen widersprochen oder sogar dagegen geklagt. Ohne Einsicht und ohne Empathie für die Tiere.“
„Das jetzt geltende Tierhaltungsverbot ist als ultima ratio ein Befreiungsschlag für die gequälten Tiere und für die Menschen, die sich für die Tierrechte einsetzen.“
„Es sollte überlegt werden, ob Kontrollroutinen und die Kriterien für Anordnungen vereinheitlicht werden. Gerade bei der Kastenstandsthematik gab es immer wieder die Vorwürfe von den Tierhaltungsbetrieben, dass die Veterinärbehörden unterschiedlich streng seien und unterschiedlich beurteilen.“
„Es bleibt zu hoffen, dass Tierhalter die Veränderungserfordernisse zum Anlass nehmen, nun ganz auf Kastenstände zu verzichten. Aber egal wie breit Kastenstände sind, sie sind nicht tierschutzgerecht, weil die Tiere nicht ihre arteigenen Verhaltensweisen ausleben können.“
„Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sind Kastenstände nicht akzeptabel – wir setzen uns deshalb für eine grundsätzliche Abschaffung von Kastenständen ein.“
„Es gibt massenhaftes und erhebliches Tierleid – und das nicht nur durch illegales Handeln, sondern auch rechtlich legitimiert. Wir haben zwei Präzedenzfälle, die richtungsweisend für den Tierschutz sind und ein Stoppzeichen für tierquälerische Haltungsbedingungen setzen. Die Caus Straathof ist ein extremes Beispiel und nicht zu verallgemeinern. Sie ist dennoch kein Einzelfall und zeigt, dass die industrielle Tierhaltung auf den Prüfstand gehört und die Bedürfnisse der Tiere in den Vordergrund gestellt werden müssen. Und das nicht nur bei den Schweinen.“
„Wir stehen nun in die Verantwortung, die grausame Normalität in den Ställen zu durchbrechen und uns für Tierwohl und Tiergesundheit einzusetzen.“
Hier zum Video der Landtagsrede von Dorothea Frederking im Plenum am 15.12.2016 >>>
Hier zum stenografischen Transkript des Redebeitrages >>>
Hier ein Artikel von MDR Sachsen-Anhalt zur Tierschutzdebatte am 15.12.2016:
Grünen-Politikerin Frederking "Vorkämpferin für besseren Tierschutz" >>>
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