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08.01.14 –
Im Jahr 2013 hat die Braunkohlestromproduktion in Deutschland mit gut 160 Milliarden Kilowattstunden einen Höchststand seit 1990 erreicht. Dazu Statements der energiepolitischen Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dorothea Frederking:
"Es ist erschreckend, wie sich die Kohlelobby durchsetzen konnte. Sie hat verhindert, dass CO2-Zertifikate von der EU verknappt wurden. In der Folge sind die Verschmutzungsrechte zu Ramschpreisen zu haben. Nur deshalb ist der klimaschädliche Braunkohlestrom wirtschaftlich und sein Anteil so angestiegen. Die Kohlekraftwerke laufen selbst dann mit hoher Auslastung, wenn viel Erneuerbarer Strom im Netz ist. So wird mehr Strom produziert als verbraucht, sodass der Überschussstrom in großen Mengen exportiert wird - allein 5 Prozent des in Deutschland produzierten Stromes und 45 Prozent des in Sachsen-Anhaltes produzierten Stromes."
"Aus Klimaschutzgründen können und dürfen wir das nicht länger verantworten. Wir müssen den schrittweisen Ausstieg aus Kohleverstromung jetzt und sofort angehen. Das heißt konkret:
- Keine neuen Kohlekraftwerke mehr.
- Kein neues Kohlekraftwerk in Profen, das einen jährlichen Mehrausstoß von zwei Millionen Tonnen CO2 zur Folge haben wird - selbst wenn die drei alten ineffizienten Mibrag-Kraftwerke Deuben, Mumsdorf und Wählitz stillgelegt sein sollten.
- Kein neuer Tagebau Lützen und keine Kohlelieferungen aus dem Burgenlandkreis zum Weiterbetrieb des Kohlekraftwerkes Buschhaus bei Helmstedt und zu Kraftwerken nach Tschechien.
- Wiederbelebung des europäischen Emissionshandels durch Reduzierung der Zertifikate und einen CO2-Mindestpreis."
"Mit unserem Antrag ,Landesenergiekonzept zum wirksamen Klimaschutzinstrument überarbeiten' haben wir dafür gesorgt, dass die Landesregierung von Ministerpräsident Reiner Haseloff den Entwurf des Energiekonzeptes grundlegend überarbeiten muss. Hier erwarten wir, dass die Landesregierung ihrer Klimaschutzverantwortung nachkommt und sich zum schrittweisen Ausstieg aus der Braunkohle bekennt.
Wir müssen die Versorgung auf die umwelt- und klimafreundlichen Erneuerbaren Energien ausrichten. Das ist auch aus wirtschaftlicher Sicht hochinteressant, da die Stromgestehungskosten bei den Erneuerbaren Energien immer weiter sinken - während sie bei den fossilen Energien aufgrund der steigenden Brennstoffkosten perspektivisch immer weiter steigen werden."
Hintergrund:
Mehr Braunkohleverstromung erhöht die Kohlendioxid-Emissionen (CO2). Bereits 2012 nahmen die Kohlendioxid-Emissionen durch die Zunahme der Verstromung von Braun- und Steinkohle um 1,6 Prozent zu. Damit wird das Klima immer weiter belastet. Die Folgen spüren wir mit den extremen Wetterereignissen - das Hochwasser Juni 2013 in Sachsen-Anhalt oder die Kälteeinbrüche in den USA.
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