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Antibiotikagabe in Geflügelställen reduzieren

Die jetzt von der nordrhein-westfälischen Landesregierung vorgestellte Untersuchung zu antibiotikabelastetem Tränkwasser in Geflügelställen nimmt die landwirtschaftspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dorothea Frederking, zum Anlass, um ihre Forderung nach einer Strategie zur wirksamen Minimierung des Einsatzes von Antibiotika in der Tierhaltung zu bekräftigen: "62 Prozent der untersuchten Geflügelbetriebe weisen Antibiotikarückstände im Tränkwasser auf. Das kommt daher, weil Medikamente nicht nur an kranke Tiere gegeben werden, sondern vorsorglich nach dem Gießkannenprinzip verteilt werden. Dieser Antibiotika-Missbrauch muss gestoppt werden! Je mehr Antibiotika bei Menschen und Tieren eingesetzt werden, umso schneller werden Krankheitserreger resistent gegen Antibiotika und diese wirken dann nicht mehr. Das ist hochgefährlich. Wenn bei stark geschwächten Menschen Antibiotika nicht mehr wirken, kann das zum Tod führen."

17.07.12 –

Die jetzt von der nordrhein-westfälischen Landesregierung vorgestellte Untersuchung zu antibiotikabelastetem Tränkwasser in Geflügelställen nimmt die landwirtschaftspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dorothea Frederking, zum Anlass, um ihre Forderung nach einer Strategie zur wirksamen Minimierung des Einsatzes von Antibiotika in der Tierhaltung zu bekräftigen:

"62 Prozent der untersuchten Geflügelbetriebe weisen Antibiotikarückstände im Tränkwasser auf. Das kommt daher, weil Medikamente nicht nur an kranke Tiere gegeben werden, sondern vorsorglich nach dem Gießkannenprinzip verteilt werden. Dieser Antibiotika-Missbrauch muss gestoppt werden! Je mehr Antibiotika bei Menschen und Tieren eingesetzt werden, umso schneller werden Krankheitserreger resistent gegen Antibiotika und diese wirken dann nicht mehr. Das ist hochgefährlich. Wenn bei stark geschwächten Menschen Antibiotika nicht mehr wirken, kann das zum Tod führen."

"Erst kürzlich brachte die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen Antrag in den Landtag ein, in dem sie konkrete Maßnahmen zur Verringerung des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung vorschlug. Wichtig für die Gesundheit der Tiere sind in erster Linie die Lebensbedingungen. Dazu gehören: geringere Bestandgrößen, ausreichend Bewegungsfreiheit, Auslauf im Freien, Tageslicht, Frischluft und die Möglichkeit zum Scharren."

"Tiere dürfen nur dann Antibiotika bekommen, wenn sie krank sind. Wir müssen weg von der Massenmedikation ganzer Bestände und hin zur Einzeltierbehandlung. Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister, Dr. Hermann Onko Aeikens, und die Bundeslandwirtschaftsministerin, Ilse Aigner, müssen einen wirksamen Fahrplan aufstellen, um Antibiotika aus den Ställen weitgehend zu verbannen."

Hintergrund:

Im Auftrag des NRW-Verbraucherschutzministeriums führte das Landesumweltamt (LANUV) eine zweiwöchige Schwerpunktinspektion in 42 Ställen (40 Betriebe) in zwölf Kreisen und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen durch. Dabei wurden insgesamt 58 Proben aus dem Tränkwassersystem entnommen und auf antimikrobiell wirksame Substanzen untersucht. Ziel der Untersuchung war es, erstmalig Informationen über die Rückstandssituation antibiotisch wirksamer Substanzen im Tränkwasser nach Behandlungsende und mögliche Verschleppungen von einem zum anderen Mastdurchgang zu erlangen.


Einige Ergebnisse der Studie sind:

  • In 26 von 42 (rund 62 Prozent) überprüften Ställen wurden auffällige Rückstände antibiotisch wirksamer Substanzen im Tränkwasser ermittelt, teilweise sogar ohne tierärztliche Verordnung.
  • Es wurden Rückstände von bis zu vier (Hühnermast) bzw. bis zu sieben (Putenmast) verschiedenen Wirkstoffen je Stall nachgewiesen.
  • Es wurden sechs Wirkstoffe im Bereich der Putenmast festgestellt, für die aktuell, zumindest in Deutschland, keine Zulassung für Fertigarzneimittel für diese Tierart existiert.

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